Ergonomie – Was ist das?

Auf der einen Seite strebt der Mensch nach Komfort, Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität! Auf der anderen Seite will der Mensch, die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit immer wieder aufs Neue ausloten und schließlich versuchen, diese des Fortschritts wegen zu überschreiten!

Körperliche Dauerbelastung und Streß sind unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden enorm abträglich. Die heutige moderne Arbeitswelt ist meist gekennzeichnet durch Reizüberflutung und Hektik. Dazu kommen meist Bewegungsarmut und ungünstige Arbeitsbedingungen noch hinzu. Dies ist in vielen Fällen auch in der Freizeit der Fall, gepaart mit falscher Ernährung.

Auf Jahre summiert sind dies Faktoren, die der menschliche Körper ohne Ausgleich nicht kompensieren kann. Über kurz oder lang stellen sich zuerst erste Warnzeichen und später ernsthafte Krankheitsbilder ein.
Dieser körperliche Ausgleich ist ein Schlüssel zur Ergonomie!

Die Kunst, sich bis ins hohe Alter Gesundheit, Lebensfreude und Arbeitsfähigkeit zu erhalten!

Bei genauerer Betrachtung, sind dann alle folgenden Faktoren ergomomisch relevant:

  • Liegen / Sitzen / Stehen
  • Bewegung / Heben
  • Klima / Luft / Umwelt
  • Licht
  • Lärm
  • Stress und Konflikte
  • Ernährung
  • Schlaf

Die bedeutendsten Maßnahmen zur Umsetzung von Ergonomie sind die Verhaltensprävention und die Verhältnisprävention.
Die Verhaltensprävention geht vom Mitarbeiter aus. Hierunter fallen Maßnahmen zur Verhaltensänderung wie Bewegungs-, Ernährungs-, Nichtraucher-, Entspannungs-, Antistress-Programme usw. Durch geeignete Unterweisungen sollen die Beschäftigten aber auch Gesundheitsgefahren erkennen und ihnen durch ergonomisches Arbeitsverhalten begegnen.Wer nichts über die Folgen falschen Sitzens für seinen Rücken weiß, wird auch nicht einsehen, dass er seinen Arbeitsumgebung korrekt einstellen muss.

Die Verhältnisprävention setzt an den Arbeitsbedingungen an. Durch ergonomische Gestaltung der Arbeitsumgebung und Arbeitsmittel, aber auch durch entsprechende Arbeitsinhalte und die Arbeitsorganisation sollen Gesundheitsgefahren beseitigt werden. Verhältnisprävention zielt auf den Abbau von Arbeitsbelastungen. Dabei sind der neueste Stand der Technik und neue arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen.

Ergonomie – Rechtliche Grundlagen

Basis der Umsetzbarkeit von Ergonomie sind nationale Gesetze auf Grundlage europäischer Richtlinien. Neben der Gewerbeordnung, dem Arbeitsschutzgesetz und dem Arbeitssicherheitsgesetz, sind das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz und das Chemikaliengesetz die Eckpfeiler für Ergomonie und Gesundheit am Arbeitsplatz. Eine wichtige Definition für die Ergonomie am Arbeitsplatz haben insbesondere folgende Verordnungen, die sich alle aus dem Arbeitsschutzsgesetz ableiten:

  • Betriebssicherheitsverordnung
  • Bildschirmarbeitsverordnung
  • Lastenhandhabungsverordnung
  • u.v.m

Die Berufgenossenschaften, Betriebsärtze und die FASI (Fachkräfte für Arbeitssicherheit) zeichnen meist für die Umsetzung und Einhaltung dieser Gesetze zum technischen und sozialen Arbeitsschutz in Unternehmen verantwortlich. Doch letztlich ist aber auch jeder selbst dafür verantwortlich, was er seiner Gesundheit und seinem Körper zumutet!